Pergola Säulen aus Nagelfluh - Teil 1: Vorstoß zur Schicht der Werksteine

Pergola Säulen aus Nagelfluh - Teil 1: Vorstoß zur Schicht der Werksteine

Der lange Weg einer Nagelfluh Pergola Säule aus der Felswand in eine Münchner Gartenanlage

Author: Hannes Huber/Sonntag, 26. April 2015/Categories: Nagelfluh, Pergolen

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Der Brannenburger Nagelfluh ist ein Naturstein mit einer über tausendjährigen Geschichte in Bayern. In München hat er viele Liebhaber. Anhänger von Kommissar Derrick haben sicher schon einig Male beobachtet, wie Assistent Harry den Wagen vor diversen Münchner Villen vorfuhr, welche mit Nagelfluh gestaltet waren. Was diese Natursteine mit denen am Nockherberg, der Ludwig Maximilians Universität oder am Justizpalast gemeinsam haben ist, dass man ihnen nicht ansieht, mit welchem Aufwand sie gewonnen wurden. Darum geht es in dieser kleinen Artikelserie. Exemplarisch soll der Weg einer Pergola Säule von der Gewinnung in der Felswand bis zum fertigen Objekt in einer Münchner Gartenanlage nachgezeichnet werden.

Teil1: Vorstoß zur Schicht der Werksteine
Das Nagelfluh Vorkommen lässt sich grob in drei Schichten einteilen: Der Abraum, die Bruchstein- und die Werksteinschicht. Die Werksteinschicht ist die wertvollste Schicht, denn sie enthält das Material, welches gesägt oder auch vom Steinmetz verarbeitet werden kann. In Ihr befindet sich der Rohstoff für unsere Pergola Säule. Um an sie zu gelangen, muss man sich erst durch zwei Schichten und somit tausende von Tonnen Abraum und Bruchstein durcharbeiten. Der Abraum dient der Rekultivierung, die Bruchsteine finden ihre Verwendung in Gartenmauern, Flußufern  oder im Steingarten.

Zunächst muss der "weiche" Abraum mit dem Hydraulikbagger entfernt werden, bis man die zweite und "harte" Bruchsteinschicht erreicht. Hier spätestens ist mit dem Bagger und dem Tieflöffel Schluss und es muss gesprengt werden. Der Sprengmeister steckt sich eine loszusprengende Kubatur auf dem Felsen ab. Er legt die Vorgabe fest, das heißt, den Abstand in Metern von der Bruchkante, der vom Felsen losgesprengt werden soll.  Entlang dieser Vorgabenkante setzt er alle paar Meter ein Bohrloch bis in ca. 9 m Tiefe ab. Die Bohrlöcher nehmen später das Schwarzpulver auf. Sind die Bohrlöcher gefüllt und verdämmt, wird die Sprengung abgetan (ausgelöst). Die Werksteinschicht liegt immer noch nicht frei, zuerst muss das lose Haufwerk der vorhergehenden Sprengung beseitigt werden.
Weiter geht es demnächst im zweiten Artikel, dieser handelt von der Blockgewinnung.

 
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